Die Para Sportler*innen des Jahres 2025 © DBS
Die Para Sportler*innen des Jahres 2025 stehen fest: Johanna Recktenwald (Para Ski nordisch), Josia Topf (Para Schwimmen) und die U23-Rollstuhlbasketballmannschaft der Herren werden am Samstag (15. November, 23 Uhr) live im aktuellen sportstudio (ZDF) die Pokale entgegennehmen. Para Nachwuchssportlerin des Jahres ist Jule Roß (Para Leichtathletik). Auffällig: Keiner der Gewinner*innen ist älter als 24 Jahre. Entschieden über die Auszeichnungen haben ein Expertengremium und rund 12.000 Menschen, die in einer Online-Wahl ihre Stimmen abgegeben haben.
Das Para Sport Jahr 2025 neigt sich langsam dem Ende zu, die meisten Welt- und Europameistertitel sind inzwischen verteilt worden. Einige Sportler*innen dürfen am 15. November aber noch mal einen ganz persönlichen Höhepunkt erleben, wenn sie die Auszeichnung für die Para Sportler*innen des Jahres im aktuellen sportstudio erhalten. Verdient haben sie sich die Pokale durch überragende Leistungen in ihren Sportarten. „2025 war ein herausragendes Jahr für den Para Sport. Daher freut es uns, dass wir zum Jahresausklang noch ein Mal ein großes Scheinwerferlicht auf einige der herausragenden Persönlichkeiten in diesem Jahr werfen können. Sie stehen zwar größtenteils erst am Anfang ihrer Karriere, können aber schon jetzt großartige Erfolge vorweisen“, betont DBS-Vorstand Leistungssport Marc Möllmann.
Johanna Recktenwald & Emily Weiß © Ralf Kuckuck / DBS
Para Sportlerin des Jahres 2025: Johanna Recktenwald (24 / Biathlon Team Saarland / Para Ski nordisch)
Das Podium bei Weltmeisterschaften kennt Johanna Recktenwald schon sehr gut, mehrfach landete die Saarländerin 2023 und 2024 auf dem zweiten oder dritten Rang. In dieser Saison klappte es dann auch erstmals mit dem Sieg über 12,5 Kilometer im Para Biathlon, der bisherige Höhepunkt in einer bis dahin schon ziemlich erfolgreichen Karriere. Dazu kamen noch drei weitere Silbermedaillen in der Verfolgung, über 7,5 Kilometer und mit der Staffel. Viel besser hätte es für Johanna Recktenwald und ihren Guide Emily Weiss in Pokljuka (Slowenien) nicht laufen können. Nur knapp hinter ihr landete Leonie Walter auf dem zweiten Platz. Die erst 21-Jährige kann sich bereits Paralympics-Siegerin nennen und war auch in diesem Jahr im Para Biathlon in der Verfolgung und über 7,5 Kilometer nicht zu schlagen. Neben den beiden Weltmeistertiteln holte Walter noch vier weitere Medaillen in Pokljuka. Das Para Ski nordisch Trio komplettiert Anja Wicker auf dem dritten Rang. Die Stuttgarterin hat bereits viele Erfolge in ihrer Vita stehen, eine Ausbeute wie in Slowenien gab es für Wicker aber bisher noch nie. Sieben Mal Edelmetall, darunter Gold im Langlauf, sind die beeindrucke Bilanz. Auf den Plätzen vier und fünf folgen Para Radsportlerin Maike Hausberger, die bei den Weltmeisterschaften auf Bahn und Straße insgesamt sechs Medaillen gewann und Anna-Lena Forster, die bei der Para Ski alpin-WM Silber im Riesenslalom und Gold im Slalom gewann.
Josia Topf © Ralf Kuckuck / DBS
Para Sportler des Jahres 2025: Josia Topf (22 / BPRSV / Para Schwimmen)
In einem erfolgreichen deutschen Aufgebot bei der Para Schwimm-WM stach Josia Topf noch einmal mehr heraus. Vier Mal landete der Erlangener am Ende seiner Rennen unter den ersten Drei. Über 150 Meter Lagen und 50 Meter Freistil gab es sogar Gold. Damit setzt der 22-Jährige seinen Höhenflug weiter fort. Schon letztes Jahr in Paris gehörte Topf zu den erfolgreichsten deutschen Athlet*innen. Doppel-Gold gab es ebenfalls für Felix Streng bei der Para Leichtathletik-WM in Neu-Delhi (Indien). Über die 100 und 200 Meter war Streng nicht zu schlagen und besiegte hoch dekorierte Konkurrenten, wie den Costa Ricaner Sherman Guity und seinen deutschen Teamkollegen Johannes Floors. Der hatte wiederum über 400 Meter seinen Glanzmoment – und das gleich zwei Mal in diesem Jahr. Neben dem WM-Titel in Neu-Delhi stellte er 2025 auch einen neuen Weltrekord über die Distanz auf. Bei der Wahl zum Para Sportler des Jahres landete er auf Rang vier, hinter dem letztjährigen Gewinner Taliso Engel. Auch er machte in diesem Jahr mit einem Weltrekord auf sich aufmerksam, über die 100 Meter Brust bei der Para Schwimm-WM in Singapur. Die neue Bestmarke gelang ihm trotz seiner Teilnahme bei Let’s Dance in diesem Jahr. Auf Rang fünf landete Kevin Bartke, der zum ersten Mal Weltmeister im Para Klettern wurde.
U23-Nationalmannschaft © Andreas Hohl
Para Team des Jahres 2025: U23 Rollstuhlbasketball
Die Senioren feierten in diesem Jahr die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) und dürfen sich in den kommenden Jahren auf weiteren starken Nachwuchs freuen. Denn das U23-Team krönte sich zum ersten Mal seit 12 Jahren zum Weltmeister im Rollstuhlbasketball. Im Finale gegen die Türkei zeigte die Mannschaft von Peter Richarz körperliche wie mentale Stärke und sicherte sich mit einer furiosen Aufholjagd den Titel. Weltmeister dürfen sich auch Kathrin Marchand und Valentin Luz nennen. Der Mixed-Doppelzweier im Para Rudern landete bei der Wahl auf Platz zwei. Zusätzlich gewann das Duo auch bei den Europameisterschaften und stellte eine Weltjahresbestleistung auf. Den dritten Rang belegte die Open Relay Staffel im Para Ski nordisch. Sebastian Marburger, Nico Messinger, Lennart Volkert und Leonie Walter gewannen Silber bei der WM in Slowenien.
Para Nachwuchssportler*in des Jahres 2025: Jule Roß (19 / TSV Bayer 04 Leverkusen / Para Leichtathletik)
Schon im Vorlauf hatte Jule Roß mit einem neuen deutschen Rekord über 400 Meter für ein dickes Ausrufezeichen gesorgt. Im WM-Finale in Neu-Delhi (Indien) setzte die 19-Jährige sogar noch einen drauf und belohnte sich dafür mit der Bronzemedaille - und nun auch mit der Auszeichnung als Para Nachwuchssportlerin des Jahres. Auf Rang zwei folgte ein weiterer 400 Meter Läufer: Max Marzillier gelang es mit einem fulminanten Schlussspurt die Goldmedaille in Indien zu gewinnen. Johanna Döhler machte bei den diesjährigen European Para Youth Games in Istanbul auf sich aufmerksam und landete bei der Wahl auf Rang drei. Auf den Plätzen vier und fünf folgen Marie Quellhorst, die mit Silber im Zeitfahren bei der Para Radsport-WM überraschte, und Daniel-Rafael Goral, der jeweils Bronze bei WM und EM im Para Judo gewann.
Kampagne "Mein Sport. Meine Behinderung" © Tom Weller / DBS
Barrierefreie Informationen, Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Einstieg in den Para Sport und konkrete Anlaufstellen für Interessierte – die Online-Plattform parasport.de stellt sich fortan noch breiter auf. Der Weg in den Sport soll für Menschen mit Behinderung erleichtert und die Sichtbarkeit des Para Sports erhöht werden. Dafür setzte sich der DBS gemeinsam mit der Aktion Mensch ein und startet unter dem Motto „Mein Sport. Meine Behinderung“ eine Kommunikations-Kampagne mit dem Ziel, die Webseite parasport.de noch bekannter zu machen und mehr Menschen mit Behinderung den Zugang zum Sport zu ermöglichen.
Nach einem Herbst mit einer Vielzahl an Erfolgen bei Welt- und Europameisterschaften sowie einer abwechslungsreichen SportWoche für Alle soll der Schwung mitgenommen werden, um einerseits noch mehr Menschen mit Behinderung für den Sport zu begeistern und andererseits für mehr Angebote und Möglichkeiten für einen einfachen Einstieg in den Sport zu sorgen. Dabei unterstützen soll auch die Plattform parasport.de mit ihrer Vielzahl an bestehenden Angeboten sowie den aktuellen Neuerungen. Herzstück der Plattform bleiben neben dem Sportarten- und Vereins-Finder die bundesweite Terminübersicht mit Angeboten wie Schnuppertagen, TalentTagen und vielem mehr. Zusätzlich stellt die Plattform direkte Kontakte in die Sportarten bereit, ebenso wie Erklärvideos und vielfältige Informationen zu allen paralympischen Sportarten.
„Die Webseite parasport.de ist nun noch nutzungsorientierter, barriereärmer und informativer. Damit wollen wir den niederschwelligen Zugang in den Sport erleichtern und auch mit Hilfe der Kommunikations-Kampagne möglichst viele Menschen mit und ohne Behinderung für die Plattform begeistern“, so Benedikt Ewald, Direktor Sportentwicklung des DBS. Denn gleichzeitig sei es das Ziel, auch Übungsleitende und Vereine aufzuklären und zu sensibilisieren, „damit noch weitaus mehr Angebote für Menschen mit Behinderungen in der Breite und Spitze entstehen“, betont Ewald.
Die Kampagne "Mein Sport. Meine Behinderung" © Jannik Czauderna / DBS
„Mit der Kampagne wollen wir Menschen mit Behinderung jeden Alters für den Sport begeistern und ihnen den Zugang in den Verein erleichtern. Denn nach wie vor treiben Menschen mit Beeinträchtigung deutlich weniger Sport als Menschen ohne Behinderung", so Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Dabei ist Sport ein wichtiger Treiber für gleichberechtigte Teilhabe und Inklusion."
Der Dreiklang „Mein Sport. Meine Behinderung. Mein XYZ.“ der Kommunikations-Kampagne sorgt für eine klare Ansprache und lässt Raum für Flexibilität. Der letzte Teil des Slogans ist die individuelle Komponente: Mein Mut. Meine Power. Mein Ding. Mein Weg. So entsteht Vielfältigkeit in der Botschaft und in den Motiven. „Der Dreiklang ist eine komplette Story in drei Akten. Mein Sport und meine Behinderung werden zum Ausgangs- und Wendepunkt für etwas Eigenes, ganz persönliches“, erklärt Andreas Henkel, Geschäftsführer der Kreativagentur HENKELHIEDL aus Berlin, und ergänzt: „Die Stärke des Slogans ist, dass Menschen mit Behinderung klar im Fokus sind. Sie werden zu Gestalter*innen, von passiv zu aktiv. Es geht nicht um die Frage ,Darf ich mitmachen?‘, sondern eher um ein mutiges ,Ich habe das selbst in der Hand!‘. Das gibt der Kampagne eine kraftvolle, selbstbewusste Stimme.“
Wer von der Kampagne angesprochen und neugierig wird, landet auf einer Plattform, die weniger Barrieren und mehr Informationen aufweist als zuvor. Einerseits wurde die Webseite parasport.de mit Blick auf eine möglichst große Barrierefreiheit optimiert und es gibt eine neue Unterseite in Leichter Sprache, die die Inhalte und Potenziale der Plattform beschreibt. Andererseits gibt es für alle paralympischen Sportarten nun die Rubrik „FAQ“ mit den wichtigsten Fragen und Antworten rund um die jeweilige Sportart. Auch eine allgemeine FAQ-Seite ist neu hinzugekommen und rundet die zahlreichen Angebote auf der Plattform ab.
Hier geht’s direkt zur neuen Landingpage auf parasport.de.